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Gezeitenkraft als Grundlage der Energieversorgung


Die weltweite Energieversorgung stützt sich nach wie vor nahezu ausschließlich auf fossile Energieträger sowie Atomkraft. Während fossile Energieträger absehbar zur Neige gehen und in bezug auf den Umweltschutz zumindest problematisch sind (Stichwort: Treibhauseffekt), ist die Atomenergie mit erheblichen Problemen hinsichtlich ihrer Beherrschbarkeit und Entsorgung behaftet.

Eine nachhaltige, d.h. unbegrenzt verfügbare und emissionsfreie Energieversorgung kann nur auf der Grundlage der sogenannten erneuerbaren Energieträger Sonne, Wind und Wasser aufgebaut werden.

Dabei ist die Sonnenenergie in gemäßigten Zonen beim heutigen Stand der Technik nur mit erheblicher Subventionierung nutzbar. Die Nutzung der Windkraft ist mit schmerzhaften Eingriffen in das Landschaftsbild verbunden und verdankt ihren in den letzten Jahren forcierten Ausbau ebenfalls wirksamer Subventionierung.

Beide Energieträger sind mit dem gravierenden Nachteil der naturgemäß fehlenden Berechenbarkeit behaftet, so daß sie im Falle bedeckten Himmels oder bei Nacht bzw. bei Flaute ebenso wie bei Sturm keine oder kaum Energie liefern. Die Energiewirtschaft muß hierbei stets Reservekraft auf der Basis konventioneller Energieträger vorhalten. Insofern können Sonne und Wind nach dem heutigen Entwicklungsstand lediglich zur Ergänzung der konventionellen Energieträger sinnvoll eingesetzt werden.

Die Wasserkraft kann in Flußläufen oder in Meeresströmungen und dort vor allem in Gezeiten als Energiequelle genutzt werden.

Sie wird gegenwärtig praktisch ausschließlich in Flußläufen zur Energiegewinnung genutzt, wobei die Nutzung dieser Energiequelle seit Jahrzehnten von der Anlagenzahl und Kilowattstundenerzeugung her sogar rückläufig ist.

Die in Meeresströmungen bzw. Gezeiten gebundene Wasserkraft beinhaltet gegenüber Flußläufen ein Vielfaches an Energiepotential. Es gibt Schätzungen, daß Meeresströmungen den gesamten Weltenergiebedarf decken könnten. Dennoch liegt dieses Potential noch nahezu völlig brach. Eine umfassende Nutzung dieser Energiequelle eröffnet einen Wachstumsmarkt von quasi ozeanischen Ausmaßen.

Hinzu kommt die im Unterschied zu den vorgenannten erneuerbaren Energieträgern völlig problemlose Vorausberechenbarkeit der praktisch ausschließlich von der Umlaufbahn des Mondes abhängigen Gezeitenströmungen. Die Vorhaltung von Auffangressourcen ist hier nicht erforderlich; die Gezeitenkraft kann eine selbsttragende Säule der Energieversorgung sein.

Gezeitenenergie ist im Gegensatz zu Sonne und Wind grundlastfähig sowie genau vorausberechenbar und liefert über 50% der Tageszeit seine Maximalleistung.

Erste Ansätze einer Nutzung der Gezeitenkraft


Im Bereich der Gezeitennutzung gibt es bislang lediglich einzelne Anlagen im Stile des 1967 errichteten 240 Megawatt-Gezeitenkraftwerks in St. Malo/Bretagne oder des 1984 errichteten kanadischen Projekts Annapolis Royal, die aber mit dem umweltpolitischen Makel der Verbauung einer ganzen Meeresbucht behaftet sind.

Heutzutage werden die meisten Gezeitenkraftwerke des Prototypen mit einem oder mehreren Rotoren verbaut, die durch ihre hohe Umdrehungsgeschwindigkeit 10 bis 20% der durchschwimmenden Lebewesen töten. Bei Neuanlagen sind aber Europaweit nur noch Schädigungen von 0,5% der durchschwimmenden Lebewesen erlaubt. Weiterhin sind diese Rotoren komplex und teuer, da diese Anlagen zur optimalen Nutzung von Ebbe und Flut verstellt werden müssen.

Atlantisstrom vermeidet durch seine neuartige, patentierte Bauweise diese Nachteile.

Gezeitkraftwerk in St. Malo/Bretagne